Letzter Lückenschluss bei der Normierung für mechanische Druckmessgeräte: Mit der DIN 16003 gilt nun auch ein nationaler Standard für die Fertigung und Prüfung von Differenzdruckmanometern. Zwei Geräte-typen von WIKA, 732.51 und 732.14, sind bereits nach den neuen Bestimmungen qualifiziert und gekennzeichnet.

Bei den beiden Messgeräten handelt es sich um Plattenfedermanometer. Bei WIKA wird dieses Messprinzip üblicherweise für die mechanische Differenzdruckmessung angewandt. Experten von WIKA waren an der Ausarbeitung der DIN 16003 maßgeblich beteiligt. Für Anwender sind vor allem die folgenden Passagen der neuen Norm interessant:

Bereits nach der neuen DIN 16003 qualifiziert: die Differenzdruckmanometer Typ 732.14 (l.) und Typ 732.51.

Statischer Druck

Die DIN 16003 beschreibt den Zusatzfehler, der durch die statische Druckbelastung entstehen kann. Der entsprechende Wert ist vom Hersteller individuell anzugeben, die „16003“ enthält keine konkrete Vorgabe. Der Begriff „sta-
tischer Druck“ wird in dem Zusammenhang genau definiert: als ein Druck, „der beidseitig auf den Prozess einwirkt und nicht Differenzdruck ist“.

Achsabstände

Für die Achsabstände der beiden Druckanschlüsse gibt die Norm Empfehlungswerte vor. Dies dient vor allem dazu, eine direkte und damit problemfreie Verbindung des Mess-
geräts mit einem Ventilblock zu gewährleisten. Bei den
genannten Maßen von 37 mm und 54 mm ist die DIN-Kommission dem WIKA-Standard gefolgt.

Kennzeichen “S”

Ein Differenzdruckmanometer kann gemäß DIN 16003 nun auch ohne ein Gehäuse mit bruchsicherer Trennwand als Sicherheitsgerät klassifiziert und entsprechend mit dem üblichen „S“ gekennzeichnet werden. Das Gehäuse muss aber so konstruiert sein, dass dem Personal vor der Anzeige im Explosionsfall kein Schaden zugefügt wird. Beispiel Typ 732.14: Dessen Gehäuse ist durch die Plattenfeder vom Druckraum getrennt. Es kann daher nie nach vorn explodieren.

Zweiteilige Prüfungen

Mit der neuen Norm gelten auch für Differenzdruckmanometer einheitliche Prüfungsbestimmungen. Bei der Belastungsprüfung müssen die Messgeräte mindestens zwölf Stunden lang dem maximalen statischen Druck und einem Überlastdruck standhalten, sowohl von jeder Druckseite getrennt als auch beidseitig.

Die Dichtheitsprüfung ist ebenfalls zweiteilig: Zunächst müssen die Prozessanschlüsse unabhängig voneinander und anschließend gleichzeitig mit dem maximalen statischen Druck beaufschlagt werden. Die Leckagerate nach außen und zwischen den Anschlüssen darf laut DIN 16003 den Wert von 1 x 10-4 mbar x l/sek. nicht überschreiten. Die Vorgaben für die Dichtheitsprüfungen bei WIKA liegen allerdings über den Anforderungen der Norm.

Hinweis:
Auf der WIKA-Webseite finden sich Details zu den gemäß DIN 16003 qualifizierten Gerätetypen 732.51 und 732.14. Weitere Informationen zu der neuen Norm gibt es beim Deutschen Institut für Normung.



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